Andrea Bocelli | News | Mitten ins Herz

Mitten ins Herz

01.11.2002
Gerade zehn Jahre ist es her, dass Andrea Bocelli sich zum ersten Mal auf der großen Bühne der Musiköffentlichkeit bemerkbar machte. Seitdem hat der toskanische Tenor eine beispiellose Karriere vorzuweisen, die sowohl den Weg zu den großen Ensembles der Gegenwart, als auch die Hitparaden ebnete. Mit “Sentimento” widmet sich Bocelli gemeinsam mit Lorin Maazel der Kunst der Duette von Geige und Gesang. Und dem Zauber einer Musik, in der Schönheit und Gefühl noch einen Wert hat.
Heute lacht Andrea Bocelli selbst, wenn er an seine ersten Termine zum Vorsingen denkt. Da war diese Sache mit dem Popsänger Zucchero zum Beispiel, der anno 1992 für ein Duet einen klassischen Tenor suchte und von ihm völlig begeistert war. Oder auch der Kontakt mit Luciano Pavarotti, der ebenfalls das Talent des Newcomers sofort erkannte und ihn zu wichtigen Gala-Veranstaltungen einlud. Schließlich 1994 sein offizielles Debüt in Verdis “Macbeth” unter Claudio Desderi in seiner Heimatstadt Pisa, dem bald darauf Gastspiele in Mantua, Lucca und Livorno folgten. Und 1997 das Puccini-Fesival in Calgari. Überhaupt hat er allen Grund, zufrieden zu sein. Denn Bocelli gelang es, in einer Zeit beginnender Stagnation die Opernhäuser wieder zu füllen und vor allem klassische Alben etwa mit Verdi-Arien in einer Stückzahl zu verkaufen, die sonst nur Popkünstlern erreichen. Er ist einer der Motoren der jüngsten Begeisterung für unterhaltsame Kunstmusik und hat es darüber hinaus geschafft, sich auch in der strengen Liga der Puristen einen Namen zu machen. Während der vergangenen drei Jahre konnte man ihn gemeinsam mit Größen wie Seiji Ozawa, Varely Gergiev, Zubin Metha und Myung-Whun Chung auf der Bühne hören. Und einer dieser Meister stand ihm auch für sein aktuelles Album zur Seite. Denn für “Sentimento” tat Bocelli sich mit Lorin Maazel zusammen.
 
Und sie wählten sich ein anspruchsvolle Projekt. Ziel war es, die Kunst des Duetts von Geige und Gesang wieder zu beleben. Dafür griff Maazel selbst zur Violine (einem Instrument von 1722 aus der Stradivari-Werkstatt in Cremona, das einst dem berühmten Virtuosen Alexandre Artot gehörte), und orchestrierte die Lieder eigenhändig für das London Symphony Orchestra. Die Palette der Melodien ist bunt und reicht von Offenbachs “Bacarolle” über Liszts “Liebestraum No.3” bis hin zu Rossinis “La Danza”. Das verbindende Element der Lieder ist die Liebe und so konnten sich sowohl Maazel als auch Bocelli ganz der Führung des Gefühls überlassen. Mal ist es die Melancholie, die die Interpretation bestimmt, mal der Überschwang und die Freude am Leben. Immer jedoch steht die Kommunikation und kreative Gemeinsamkeit der beiden Künstler im Mittelpunkt. Denn der eine hat die Erfahrung und den Horizont, aus charmanten Miniaturen hervorragende Interpretationen zu destillieren. Und der andere hat die Stimme, deren Intensität und Ausdruckskraft die Herzen der Menschen bewegt. Beides zusammen ergibt “Sentimento”, ein Album, das die Größe der Emotion und die Schönheit der Musik feiert.
 
Weitere Infos zur neuen CD unter www.sentimento.info
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