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Cecilia Bartoli
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Cecilia Bartoli, die Wandlungsfähige

Cecilia Bartoli © DECCA / Uli Weber
© DECCA / Uli Weber
29.09.2010

Natürlich kann man gar nicht alles in derart konzentriertem Rahmen würdigen, was Cecilia Bartoli während des vergangenen Vierteljahrhunderts ihrer Karriere erfolgreich angegangen ist. Man denke nur an Alben wie die Hommage an Antonio Salieri, mit der einem zu Unrecht in der Musikgeschichte versunkenem oder wie in „Amadeus“ mit Gerüchten gestraften Komponisten die Ehre erwiesen wurde. Überhaupt gehört es zu den Besonderheiten der römischen Künstlerin, dass sie sich nicht nur mit dem Repertoire an sich, sondern auch mit den Nebenlinien des Mainstreams auseinandersetzt. Aufnahmen gehen oft monatelange Studien voraus, Nachmittage in Archiven und Handschriftensammlungen, in denen Cecilia Bartoli versucht, dem originalen Klang musikalischer Zeugnisse auf die Spur zu kommen. Aber genau das hört man dann auch, wenn sie ihre Alben veröffentlicht, die immer mehr sind als nur Recitale. Sie ist eine neugierige Forscherin und nachhaltige Künstlerin, egal, ob sie sich um die Kunst von Mozart und Vivaldi oder um die Besonderheit der Kompositionen für Kastraten verdient macht.

Eine Werkschau auf einer CD – oder in der Deluxe Version auch auf 2CDs mit zusätzlichem Bonus-Material – ist daher immer auch eine Beschränkung auf das Wesentliche. „Sospiri“ gibt einen Einblick in die wunderbare Klangwelt der Cecilia Bartoli anhand von einigen ihrer beliebtesten Aufnahmen. Dabei handelt es sich um berühmte Melodien von Händel und Mozart, Meisterwerke des Belcanto von Bellini und Rossini, die ihre Stimmqualitäten im Laufe der vergangenen Jahre international bekannt gemacht haben. Darüber hinaus aber versammelt das Album auch Raritäten, die bislang nicht auf Tonträger zu bekommen waren. Beide Versionen enthalten beispielsweise eine neue Interpretation von Rosinas Arie „Una voce poco fa“ aus Il Barbiere di Siviglia“, jener Rolle also, mit der Cecilia Bartoli einst den internationalen Durchbruch geschafft hat. Es ist eines dieser Beispiele profunder Basisarbeit, mit der sie souverän die Traditionen herausarbeitet, in der Rossinis Musik wurzelt. Sie stammt übrigens aus der Zeit der Maria Malibran-Aufnahmen und bringt Bartoli daher wieder mit dem famosen Orchestra La Scintilla zusammen.

Exklusiv für die Deluxe Version wiederum singt die Künstlerin die Welterstaufnahme der Arie „Cervo in bosco“ des Barockkomponisten Leonardo Vinci, die einst zu den Lieblingspartien des berühmten Kastraten Farinelli gehört hatte. Darüber hinaus ist sie mit wunderbaren Duetten wie Mozarts “Là ci darem la mano” mit Bryn Terfel und Mascagnis “Tutto tace” mit Luciano Pavarotti und einer Rarität an der Seite von Maxim Vengerov zu hören, dem Auszug “Ah, ritorna” aus Mendelssohns selten gesungener Konzertariearie Infelice! Und nicht zuletzt gehören auch geistliche Arien etwa von Bach, Mozart und Fauré zum Extra-Paket, so dass mit “Sospiri” für alle Stimmenfreunde etwas geboten wird. Denn die einen finden darin eine grandiose Künstlerin mit spannendem Repertoire wieder, die anderen darüber hinaus Raritäten für die Sammlung.

“Sospiri” ist bei iTunes mit exklusivem Bonusmaterial und digitalem Booklet erhältlich.

Cecilia Bartoli Sospiri Cover 2010
CECILIA BARTOLI Sospiri
4. Okt. 2010

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