Herbert von Karajan | News | Prägende Klänge - Die Deutsche Grammophon präsentiert Herbert von Karajans Aufnahmen großer geistlicher Werke

Prägende Klänge – Die Deutsche Grammophon präsentiert Herbert von Karajans Aufnahmen großer geistlicher Werke

Herbert von Karajan
© Siegfried Lauterwasser / DG
20.02.2017
In den fünfzig Jahren künstlerischer Zusammenarbeit sind unter der Leitung von Herbert von Karajan unter dem Dach des gelben Labels viele Aufnahmen entstanden, deren musikalische Ausdruckskraft bis heute unerreicht bleibt. Neben berühmten Opern und sinfonischen Meisterwerken hat Herbert von Karajan sich auch intensiv mit geistlicher Musik auseinandergesetzt.

Karajan & Mozart

So umfangreich die Edition “The Sacred and Choral Recordings” ist, so dicht ist zugleich der musikalische Inhalt, der auf 29 CDs spannende Blickwinkel auf Herbert von Karajan als Persönlichkeit offenbart. Viele der Werke sind eng mit seinem Werdegang verknüpft. Die beiden großen Mozart-Messen beispielsweise waren Herbert von Karajan seit seiner Salzburger Kindheitstage vertraut und haben ihn Zeit seines Lebens begleitet. Gemeinsam mit großen Solisten wie Anna Tomowa-Sintow, Agnes Baltsa, Werner Krenn, Walter Perry, Peter Schreier und José van Dam hat Karajan bedeutende Aufnahmen der Krönungsmesse und der c-Moll Messe geschaffen, die durch himmlische Leichtigkeit, festliche Atmosphäre und flotte Tempi begeistern. Auch Mozarts Requiem KV 626 darf natürlich in dieser Edition nicht fehlen. Herbert von Karajan hat Mozarts Totenmesse im Laufe seiner Karriere drei Mal eingespielt, zuletzt 1986 mit 78 Jahren.

Karajan & die Chormusik

Als junger Dirigent erarbeitete sich Herbert von Karajan am Stadttheater in Aachen die Hauptwerke der Chormusik: Bachs h-Moll-Messe und Matthäus-Passion, Haydns Schöpfung, Beethovens Missa solemnis, Brahms’ Deutsches Requiem oder Verdis Messa da Requiem, mit der er als Aachener Generalmusikdirektor debütierte. Die Edition legt mit der Konzentration auf Aufnahmen dieser Werke, die zum Teil in mehreren Mitschnitten aus unterschiedlichen Jahrzehnten vertreten sind, einen interessanten musikalischen Fokus auf Karajans umfassende Karriere.
Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion BWV 244 ist ein Höhepunkt der protestantischen Kirchenmusik. Karajans Aufnahme von 1972 überzeugt sowohl durch den instrumentalen Schönklang der Berliner Philharmoniker und die exzellenten Solisten Gundula Janowitz, Christa Ludwig, Peter Schreier und Dietrich Fischer-Dieskau, als auch durch stimmliche Strahlkraft des traditionsreichen Wiener Singvereins, dessen Profil Herbert von Karajan über viele Jahrzehnte hinweg bis zu seinem Tod maßgeblich prägte und den er für einen Großteil seiner Aufnahmen engagiert hat.

Karajan im Wandel der Zeit

Eine weitere Lichtgestalt des Oratorienschaffens ist mit Joseph Haydn vertreten. Die Edition enthält gleich drei Aufnahmen seiner “Schöpfung” Hob. XXI unter der Leitung von Herbert von Karajan: Zwei Mitschnitte aus den 1960er Jahren, einmal gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern und Gundula Janowitz, Fritz Wunderlich, Kim Borg und Hermann Prey – und einmal mit den Berliner Philharmonikern und Gundula Janowitz, Christa Ludwig, Dietrich Fischer-Dieskau, Walter Berry, Fritz Wunderlich und Werner Krenn, der für Fritz Wunderlich einspringen musste, als der Tenor während der Entstehung der Aufnahmen überraschend verstarb. Anfang der 1980er Jahre entstand eine weitere Aufnahme der Schöpfung mit Edith Mathis, Francisco Araiza und José van Dam und den Wiener Philharmonikern, in der Karajan eine neue Interpretation präsentiert, indem er die Tempi variiert und mit großen Bögen prächtige Klangfarben aus dem Orchester hervorholt.

Igor Strawinskys Psalmensinfonie von 1930 ist das jüngste Werk der Edition. Herbert von Karajan hat das außergewöhnlich besetzte Werk gemeinsam mit dem Chor der deutschen Oper Berlin und den Berliner Philharmonikern 40 Jahre nach seiner Entstehung eingespielt. So präsentiert die Edition “The Sacred and Choral Music” geistliche Musik aus über 200 Jahren und skizziert mehrere Jahrzehnte der Schaffenszeit des großen Herbert von Karajan.
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