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Der Komponist Henri Dutilleux ist tot

Henri Dutilleux
© Jean-François Leclercq
22.05.2013
Henri Dutilleux, einer der bedeutendsten französischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, ist tot. Er verstarb am Mittwoch im Alter von 97 Jahren in Paris, wie seine Familie mitteilte.

Große internationale Anerkennung wurde dem 1916 in Angers geborenen Komponisten vor allem aufgrund seines Schaffens im Bereich der Instrumentalmusik zuteil, das Symphonien, Orchesterstücke, Violinkonzerte, Kammer- und Klaviermusik umfasst. Henri Dutilleux verwehrte sich stets der Zuordnung zu einer Schule. In seinen Werken verbindet sich das Erbe der französischen Komponisten Claude Debussy und Maurice Ravel mit Errungenschaften der Musik der Nachkriegszeit zu einem unverkennbaren Personalstil.

Als Perfektionist gab Dutilleux nur eine kleine Anzahl seiner Werke zur Veröffentlichung frei. Seine gedruckten Werke unterzog er häufig Revisionen. Neben zahlreichen weiteren Ehrungen erhielt er 2005 den Ernst von Siemens Musikpreis für sein Gesamtwerk.

Widmungsträgerin einer Komposition Henri Dutilleux' ist die US-amerikanische Sopranistin Renée Fleming. Für ihr jüngstes Album „Poèmes“, das im Februar 2013 mit einem Grammy ausgezeichnet wurde, nahm sie das von Dutilleux in den Jahren 2006/07 für sie geschriebene „Le temps l’horloge“ sowie eine Version von „Deux Sonnets de Jean Cassou“ auf.
Die Weltersteinspielung von „Correspondances“, einem Zyklus von Orchesterliedern, der angeregt von Briefen und Briefgedichten von Prithwindra Mukherjee, Rainer Maria Rilke, Alexander Solschenizyn und Vincent van Gogh in den Jahren 2002 bis 2005 entstand, wurde erst im Januar, anlässlich des 97. Geburtstags des Komponisten, vom Orchestre Philharmonique de Radio France und dem finnischen Dirigenten Esa-Pekka Salonen vorgelegt.  
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