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Freunde bringen Geld: Pavarotti & Friends

14.02.2001
Mit seinen Freunden ein Gläschen Wein trinken, zusammen Lieder singen und dabei ein paar Millionen einsammeln – dafür heißt man am besten Luciano Pavarotti, dann klappt das auch.
Luciano Pavarotti hatte sie alle zusammengetrommelt: Im Juli traf man sich in Modena und man tat es, wie immer, für einen guten Zweck. Die Konzerterlöse von “Pavarotti & Friends” gingen in diesem Jahr an Kinderhilfsprojekte in Tibet und Kambodscha. Es war bereits das siebte Konzert in Folge, denn ein Juli ohne Pavarottis Riesenaufgebot an Stars und berühmter Musik ist wie der Hamburger Sommer: steht zwar im Kalender, aber fühlen kann man ihn nicht. Deshalb veröffentlicht Decca einen Live-Mitschnitt auf CD und Video für alle, die nicht in Pavarottis Heimatstadt dabei sein konnten und den Tenorissimo mit seinen Freunden auch auf dem Bildschirm verpassten. Und das Gute dabei: Jede Mark für den Kauf einer CD oder des Videos fließt ebenfalls in den großen Spendentopf. Spätestens, als neben Hollywood-Schauspieler Anthony Hopkins und zahlreichen italienischen Stars auch Sarah Ferguson, Herzogin von York, ihren Platz in den vorderen Reihen eingenommen hatte, merkte man in diesem Jahr, dass “Pavarotti & Friends” längst zum internationalen Ereignis geworden ist.
 
Celebrities hin oder her, die größte Aufmerksamkeit erregte trotzdem der Dalai Lama, der das Konzert mit seiner persönlichen Botschaft des Friedens eröffnete. “Die Vergangenheit ist der Grund für heutiges Leiden, deshalb müssen wir uns der Zukunft zuwenden, um die Welt zu verbessern. Die zukünftige Generation, die Kinder sind es, um die wir uns heute kümmern müssen. Und zwar in einer Weise, dass aus ihnen liebevolle, mitfühlende Erwachsene werden können: Dafür brauchen sie heute eine vernünftige Erziehung voller Zuneigung.” Das politische und religiöse Oberhaupt Tibets durchbrach extra für diesen Tag sein gewohnt strenges Programm: Statt sich wie sonst, ab 19.30 Uhr zurückzuziehen, um morgens um 3.30 Uhr wieder zu meditieren, blieb er bis weit nach 21 Uhr auf dem Konzert.
 
Dass die Treffen in Modena jedes Jahr für Stars und Zuschauer zu einem echten Freundschaftstreffen werden, dafür sorgen nicht allein die entspannte Probenatmosphäre und Maestros gute Laune. Italienische Pasta und die sagenhaften Sonnenuntergänge von Modena tun ein Übriges. Annie Lennox, weiblicher Part der “Eurythmics”, schwärmt: “Das sind eigentlich schöne Urlaubstage für uns, keine Arbeit.” So entspannt klangen sie dann auch mit ihrem Song “There must be an angel”. Aber Mister Pavarotti hatte alle seine Freunde für den Abend gut gemischt: Er hatte “Aqua” zu sich auf die Bühne geladen und “Savage Garden” genauso wie die Punker von “Skunk Anansie”. Caetano Veloso brachte eine seiner Bossanovas aus Brasilien mit und natürlich war auch Zucchero wieder mit von der Partie. Die Rankings der Zuschauer – höchst inoffiziell, aber um so aussagekräftiger – setzten George Michael mit “Brother can you spare a dime” auf den absoluten Spitzenplatz. Enrique Iglesias sang sich mit einem kühnen Sprung von der Bühne in die Herzen der Rasenfraktion: Gut auf Tuchfühlung beendete er seinen Auftritt inmitten seiner jüngsten Fans und erfüllte scharenweise Mädchensehnsüchte.
 
Tracy Chapman hatte ihren großen Hit “Baby, can I hold you tonight” mitgebracht, den sie, arrangiert für Orchester, mit Big P. im Duett sang – Riesenapplaus und einen Extrabonus im Zuschauerranking für Gesang und Ausdruck. Mónica Naranjo kam im Goldglitzer-Look und protzte mit exotischem Charme, während der Spezialpreis für Energie und Präsenz auf der Bühne an Irene Grandi ging. Toll, wenn jemand seine Freunde trifft und damit Geld für Kinder in Tibet und Kambodscha sammelt.
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