Claudio Arrau | Biografie

Biografie: November ’05

Claudio Arrau c Decca
Biografie
Claudio Arrau

Der chilenische Pianist Arrau, am 06. Februar 1903 in Chillán geboren, machte bereits als Fünfjähriger durch ein Recital in Santiago auf sich aufmerksam – ein Konzert, das seinen Ruf als Wunderkind mitbegründete. Nachdem er zwei Jahre bei Paoli studiert hatte, schickte ihn die chilenische Regierung mit finanzieller Unterstützung ans Sternsche Konservatorium nach Berlin, wo er als Elfjähriger schon einmal aufgetreten war. Sein einziger Lehrer hier war Martin Krause, der damals letzte noch lebende Liszt-Schüler und von entscheidender Bedeutung für Arraus musikalischen Stil.
Während seines 5-jährigen Studiums erhielt Claudio Arrau bereits mehrere Auszeichnungen, wie den Ibach-Preis und die Gustav-Holländer-Medaille. Erste Tourneen führten ihn durch Deutschland und Skandinavien und 1918 noch einmal durch ganz Europa. 1919 und 1920 gewann er zweimal den Liszt-Preis, der zuvor fünfundvierzig Jahre nicht vergeben worden war. Der Siebzehnjährige musizierte bereits zusammen mit international renommierten Orchestern und Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler und Arthur Nikisch. 1921 gab er im Rahmen einer Südamerikareise äußerst erfolgreiche Konzerte in Argentinien und Chile. 1923 unternamm er eine Amerika-Tournee
Ab 1924 wurde Claudio Arrau selbst Professor am Sternschen Konservatorium, dem er bis 1940 angehörte. Einen Meilenstein seiner Karriere errang er 1927 in Genf mit dem ersten Preis beim Grand Prix International des Pianistes, zu dessen Jury so bedeutende Künstlerpersönlichkeiten wir Arthur Rubinstein und Alfred Cortot gehörten.
Ein Kern seines künstlerischen Schaffens sind eine Serie von Recitals, in denen er sich mit dem klavieristischen Gesamtschaffen großer Komponisten auseinandersetzt. So interpretierte er 1935 in Berlin an zwölf Abenden das Klavierwerk Johann Sebastian Bachs. Danach wandte er sich jedoch von Bach ab, da er das Ergebnis auf dem modernen Konzertflügel für unzureichend hält. Ein Jahr später stand das Klavierschaffen Wolfgang Amadeus Mozarts im Mittelpunkt seines Interesses, bevor er 1937 dem Klavierwerk von Franz Schubert einer vollständigen Interpretation würdigte.
1940 verließ Claudio Arrau Europa, um in Santiago ein Institut für Klavierspiel ins Leben zu rufen. Doch schon ein Jahr später siedelte er mit seiner Frau, der Sängerin Ruth Schneider, und beiden Kindern nach New York über. Einer der Höhepunkte seiner intensiven Konzerttätigkeit mit über einhundert Auftritten pro Jahr wurde eine Serie von Gesamtaufführungen von Beethovens Klaviersonaten in London und New York, 1952 sogar von der BBC gesendet. Den Schwerpunkt bei seinen weltumspannenden Tourneen machen Kompositionen der Romantik aus.
1967 richtete er die Claudio-Arrau-Stiftung zur Unterstützung junger Musiker ein. Ab 1973 gab er die Beethovenschen Klaviersonaten beim Musikverlag Peters neu heraus. Das Jubiläum der fünfzigjährigen Zusammenarbeit würdigten die Berliner Philharmoniker 1978 mit der Hans-von Bülow-Medaille. Achtundachtzigjährig starb Arrau am 09. Juni 1991 in Mürzzuschlag in Österreich.
Bei EMI Classics ist von Claudio Arraus künstlerischem Vermächtnis neben den Refrenz-Aufnahmen der Brahms-Klavierkonzerte mit Carlo Maria Giulini u.a. in der Serie Références die Einspielung der Etüden op. 10 und op. 25 von Frédèric Chopin erschienen. Aber auch in der DVD-Video-Reihe Classic Archive – den Legenden der klassischen Musik in raren Bilddokumenten (u.a. der BBC) gewidmet – ist Claudio Arrau vertreten.
Stand: November 2005

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