. . . Mexican director Francisco Negrin has no trouble in balancing the seriousness of lovers' quarrels with a few moments of hilariously funny staging . . . The troubled and passionate relationships between all of the main protagonists are understood and conveyed with rare insight and the portrait of earth character that emerges from Handel's marvellously exalted music is generally spot on . . . Andreas Scholl copes admirably with the difficult fast coloratura but his finest moment is the heartbroken "Ch'io parta", in which he begs Rosmira to take him back. Tuva Semmingsen sings and ideally captures Rosmira's conflicting desires for vengeance and to win her man back . . . Lars Ulrik Mortensen's magnificent direction brings out the full measure of excitement, pathos and emotion in Handel's score in a way that few interpreters have quite managed, and Concerto Copenhagen's playing is routinely fantastic . . . [the production] conveys an enormous amount of what makes "Partenope" very special.

Countertenor Andreas Scholl hat die schwierige Aufgabe, den langen, klippenreichen Weg des Arsace vom Liebhaber der Königin zurück zur eigentlichen, echten Liebe -- zu Rosmira -- glaubhaft zu gestalten. Das gelingt ihm bravourös, mit expressiven Koloraturen ebenso wie mit einem Gesang von geradezu hypnotischer Eindringlichkeit.

Sein Spiel ist inzwischen bühnenfüllender, die kleine, himmlisch feine Stimme wird konzentriert vorgeführt . . . Aus dem ausgewogenen dänischen Ensemble sticht zudem Inger Dam-Jensen hervor, die sich als barocke Großherzogin von Gerolstein amourös bedient.

Selten hat man es aber bisher erlebt, dass Händel in der heutigen Zeit noch so greifbar gemacht, so nah herangeholt wurde wie in dieser Produktion. Kluge Personenregie, Sinn für Timing, schnelles Erzähltempo -- das alles macht das wirre Beziehungsgeflecht um Herrscherin und Liebhaberin Partenope zu einem Exzess zwischen vergnüglicher Selbstironie und tiefer Depression . . . Dumaux hat ein bei Countertenören so seltenes, wunderbar warmes, glasklares Timbre, seine schlank geführten, feinen Koloraturen sind ein Ohrenschmaus, seine lyrischen Passagen erst recht . . . Inger Dam-Jensen glänzt in der Titelrolle mit expressivem Ton und starker Höhe . . . Tuva Semmingsen ist die Rolle der Rosmira wie auf den Leib geschneidert, ihr knabenhaft abgedunkeltes Timbre setzt sie geschickt ein . . . Auch die kleineren Rollen Emilio (Bo Kristian Jensen) und Ormonte (Palle Knudsen) sind stark besetzt und das Ensemble Concerto Copenhagen unter Lars Ulrik Mortensen liefert eine wahre Glanzleistung ab. Wer zusieht, wie Mortensen strahlend am Cembalo auf und ab wippt, wie jeder einzelne Musiker mit hochgezogenen Augenbrauen sein Instrument becirct, der hat keinen Zweifel mehr, dass es einen Zusammenhang zwischen ansteckender Spielfreude und musikalischer Qualität gibt. Mal grazil, mal spöttisch, mal schmeichelnd oder todtraurig -- Mortensen greift tief in die Partitur und zaubert einen Blumenstrauß an Stimmungen nach dem anderen daraus hervor . . . Bild und Klang lassen kaum Wünsche offen, dazu kommt eine Vielzahl an interessanten Kameraperspektiven . . . gute Untertitelung sowie einige Backstage-Szenen und Interviews auf der ersten DVD. Das Booklet liefert die nötigen Informationen zu Handlung, Besetzung und Hintergrund . . . Wer Händel mag, kommt hier voll auf seine Kosten.

. . . [wie wunderbar Lars Ulrik Mortensen und sein Concerto Copenhagen] sich auf Händel verstehen, ist einem Mitschnitt aus 2008 zu entnehmen, der soeben als Blue-Ray DVD erschienen ist . . . Mit blühendem Sopran führt Inger Dam-Jensen als Partenope das durchwegs gute Ensemble an, dem auch Andreas Scholl als Arsace angehört.

. . . un Andréas Scholl en grande forme, qui fait d¿Arsace un jeune homme arrogant et ambitieux . . . il donne une très belle lecture du personnage qui se retrouve déchiré par des sentiments contradictoires . . .